Fondsgebundene private Rentenversicherung (Allianz Privatrente InvestFlex)
Verfasst: 22. Nov 2020, 19:57
In diesem Beitrag möchte ich kurz die Allianz Privatrente InvestFlex untersuchen, welche mir von meiner Hypovereinsbank-Kundenbetreuerin vorgeschlagen wurde.
Es handelt sich dabei um eine fondsgebundene private Rentenversicherung. Die derzeitige Gesetzgebung sieht vor, dass nach Ablauf der Ansparphase nur die Hälfte des Gewinns mit dem persönlichen Steuersatz statt der pauschalen Kapitalertragssteuer zu versteuern ist (in der Anparphase selbst fällt keine KESt bzw. Vorabpauschale an). Diese Steuerersparnis (auch bekannt als 62/12-Regelung) war im Verkaufsgespräch der Kundenberaterin auch das Hauptargument, das für den Abschluss des Allianz-Produkts sprechen sollte: Nach mindestens 12 Jahren Ansparphase und frühestens mit 62 Jahren würde ich in den Genuss der möglichen Steuerersparnis kommen.
Folgendes Informationsblatt wurde mir vorgelegt: Zunächst einmal habe ich einen Blick auf die anfallenden Nebenkosten geworfen, die ich zugegebenermaßen nicht gerade für transparent halte.
Bis zum vereinbarten Rentenbeginn am 01.12.2051 beliefe sich die Gesamtkostenquote für den in einen Versicherungsmantel gepackten Sparplan auf den iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) [ISIN:IE00B4L5Y983] auf 1,26-1,32 Prozent. DIese Zahlen klingen vielleicht harmlos, sind sie aber nicht, wenn man die Auswirkungen des Zinseszinseffekts besonders bei langen Laufzeiten kennt - mehr dazu weiter unten im Text.
Die Total Expense Rate (TER) dieses indexabbildenden Fonds beträgt 0,2%. Die Mehrkosten der fondsgebundenen Rentenversicherung im Vergleich zum reinen ETF-Sparplan sind also nicht zu vernachlässigen und ich halte es für fraglich, ob diese Renditeminderung durch die Besteuerungsvorteile in der Auszahlphase überhaupt ausgeglichen werden kann - zumal ungewiss ist, ob die gesetzlichen Bedingungen auch nach einem Zeitraum von 30 Jahren noch gültig sind.
Da mir bekannt ist, dass Bankverkäufer einem Interessenkonflikt unterliegen, habe ich zunächst nach anderen Versicherern gesucht, welche eine fondsgebundene Rentenversicherung anbieten. Um einen fairen Vergleich zu finden, habe ich nach kurzer Recherche entschieden, mir das Äquivalent bei der Cosmosdirekt anzusehen (Flexible Vorsorge Smart-Invest). Selbstverständlich habe ich ebenfalls eine monatliche Sparrate in Höhe von 100 Euro sowie den selben ETF im Versicherungsmantel ausgewählt.
Nun habe ich bei einer angenommenen durchschnittlichen Jahresrendite in Höhe von 6% das Produkt der Allianz mit dem Produkt der Cosmosdirekt verglichen. Während das Vermögen bei der Cosmosdirekt am Ende der Ansparphase auf 110546,00 € angewachsen ist, liefert das Produkt der Allianz zum gleichen Zeitpunkt nur 82079,14 €. Die Differenz liegt bei beeindruckenden 28466,86 Euro, die nur durch die schlechteren Konditionen des Allianz-Produktes entstanden ist - bei sonst gleichen Bedingungen.
Mein Fazit: Das von der Hypovereinsbank vorgeschlagene Produkt ist überteuert und kommt für mich daher nicht in Frage.
Es handelt sich dabei um eine fondsgebundene private Rentenversicherung. Die derzeitige Gesetzgebung sieht vor, dass nach Ablauf der Ansparphase nur die Hälfte des Gewinns mit dem persönlichen Steuersatz statt der pauschalen Kapitalertragssteuer zu versteuern ist (in der Anparphase selbst fällt keine KESt bzw. Vorabpauschale an). Diese Steuerersparnis (auch bekannt als 62/12-Regelung) war im Verkaufsgespräch der Kundenberaterin auch das Hauptargument, das für den Abschluss des Allianz-Produkts sprechen sollte: Nach mindestens 12 Jahren Ansparphase und frühestens mit 62 Jahren würde ich in den Genuss der möglichen Steuerersparnis kommen.
Folgendes Informationsblatt wurde mir vorgelegt: Zunächst einmal habe ich einen Blick auf die anfallenden Nebenkosten geworfen, die ich zugegebenermaßen nicht gerade für transparent halte.
Bis zum vereinbarten Rentenbeginn am 01.12.2051 beliefe sich die Gesamtkostenquote für den in einen Versicherungsmantel gepackten Sparplan auf den iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) [ISIN:IE00B4L5Y983] auf 1,26-1,32 Prozent. DIese Zahlen klingen vielleicht harmlos, sind sie aber nicht, wenn man die Auswirkungen des Zinseszinseffekts besonders bei langen Laufzeiten kennt - mehr dazu weiter unten im Text.
Die Total Expense Rate (TER) dieses indexabbildenden Fonds beträgt 0,2%. Die Mehrkosten der fondsgebundenen Rentenversicherung im Vergleich zum reinen ETF-Sparplan sind also nicht zu vernachlässigen und ich halte es für fraglich, ob diese Renditeminderung durch die Besteuerungsvorteile in der Auszahlphase überhaupt ausgeglichen werden kann - zumal ungewiss ist, ob die gesetzlichen Bedingungen auch nach einem Zeitraum von 30 Jahren noch gültig sind.
Da mir bekannt ist, dass Bankverkäufer einem Interessenkonflikt unterliegen, habe ich zunächst nach anderen Versicherern gesucht, welche eine fondsgebundene Rentenversicherung anbieten. Um einen fairen Vergleich zu finden, habe ich nach kurzer Recherche entschieden, mir das Äquivalent bei der Cosmosdirekt anzusehen (Flexible Vorsorge Smart-Invest). Selbstverständlich habe ich ebenfalls eine monatliche Sparrate in Höhe von 100 Euro sowie den selben ETF im Versicherungsmantel ausgewählt.
Nun habe ich bei einer angenommenen durchschnittlichen Jahresrendite in Höhe von 6% das Produkt der Allianz mit dem Produkt der Cosmosdirekt verglichen. Während das Vermögen bei der Cosmosdirekt am Ende der Ansparphase auf 110546,00 € angewachsen ist, liefert das Produkt der Allianz zum gleichen Zeitpunkt nur 82079,14 €. Die Differenz liegt bei beeindruckenden 28466,86 Euro, die nur durch die schlechteren Konditionen des Allianz-Produktes entstanden ist - bei sonst gleichen Bedingungen.
Mein Fazit: Das von der Hypovereinsbank vorgeschlagene Produkt ist überteuert und kommt für mich daher nicht in Frage.